Flowerpower und Verkehrschaos

Flowerpower und Verkehrschaos

26. Februar 2020 0 Von Anja

25.02.2020

Der Tag begann sehr entspannt, Jeza hat bis fast 07:30 geschlafen, nachdem ihr erster Versuch die Eltern um 03:30 zu wecken von wenig Erfolg gekrönt war. Nach dem Frühstück, warteten wir auf unseren Mietwagen und ein kurzes Treffen mit der Gastbetreuerin. Wenig später ging es dann im diesmal weisen Flitzer los. Mit unserer Abfahrt setze auch der Regen ein, der erste von 2 kurzen Schauern abgesehen, den wir unterhalb der Wolke miterleben.

Zur Freude von Anja passierten wir eine ganze Menge an links zu passierenden Kreisverkehren bei der Durchquerung von Victoria. Vorbei am Hafen und Flughafen durch ein im Vergleich zu den bisher besuchten Inseln sehr großes Gewerbe / Industriegebiet kamen wir die Küstenstraße entlang wieder Richtung Urwald. Die Strecke zum Le Jardin du Roi bietet sehr viel zum Bestaunen. Angefangen bei in der Ebbe gestrandeten Fischerbooten, über die Kirchen und meist daneben gelagerten Schulen, die kleinen und mittleren Dörfer (wie winzig dagegen dann La Passe dem Hauptort auf La Digue ist) bishin zu der Pflanzenvielfalt und den heimischen und „eingebürgerten“ Tieren.

Die Zufahrt zu dem Gewürzgarten Le Jardin du Roi gestaltet sich bei nasser Fahrbahn als kleine Rally.

Oben angekommen erwartet einen direkt ein bombastischer Ausblick. Man bekommt einige Erklärung zum Aufbau des Parks und Informationsmaterial, dass es einem ermöglicht auf eigener Erkundungstour die verschiedenen Pflanzen zu identifizieren. Der Garten ist wunderschön angelegt und bindet die vielen verschiedenen Bäume und Sträucher gekonnt in den Rahmen des Urwalds und dem fantastischen Blick auf den Ozean ein.

Die Tour besteht aus insgesamt 4 Pfaden, von denen jeder zwischen 15 und 30 Minuten benötigt. Man findet hier auch die Landschildkröten in Freigehegen. Seit wir diese auf Curieuse in „Freiheit“ gesehen haben, wünscht man den in den relativ kleinen Freiflächen lebenden Schildkröten sehr viel mehr Platz.

Den 4. Pfad in den Urwald vorbei an kleinen Wasserfällen und sehr schön angelegten Teichen haben wir dann abbrechen müssen, nach dem wir von einer Invasiosion von kleinen schwarzen Insekten zurückgedrängt wurden.

Stattdessen haben wir uns auf der Terrasse des Gartens mit wundervollem Ausblick etwas gestärkt und uns dann wieder mit dem Flitzer bergabwärts begeben.

Mit unserer Abfahrt setzte auch direkt wieder der Regen ein, was die Fahrt für alle Beteiligten mit Ausnahme der Fahrerin zu einem Erlebnis machte. Weiter ging es in Richtung Police Bay, einen Küstenabschnitt der sehr wild und natürlich sein soll. Die Fahrt dorthin war schon sehr spektakulär, die letzte Meile wäre selbst mit einem kleinen Roller etwas eng geworden. Der Wunsch von René, das letzte Stück zu Fuß und im strömenden Regen zu Fuß zu gehen wurde überstimmt. Da das zur Abstimmung herangezogene Verhältnis mit einer Stimme gegen eine Stimme und eine Enthaltung aus Renés Sicht nicht sehr demokratisch war, wurde ein Kompromiss gefunden und Anja hat für Donnerstag eine 2. Tour hier mit reichlich Sonnenschein versprochen. Wenigstens einer ist gespannt 🙂 . Alternativ wollten wir die Takamaka Distillerie besuchen, leider kamen wir hier erst kurz nach 16 Uhr an, was für eine geführte Tour leider zu spät ist und mit den Öffnungszeiten kollidierte. Überhaupt sind viele Sehenswürdigkeiten, bei denen die Touristen kontrolliert eingelassen werden bereits 16 Uhr spätestens 17 Uhr geschlossen. Je nach Lage schließen ja auch die Stände zwischen 18 und 20 Uhr, das Einsetzen der Dunkelheit hat bisher verhindert zu sehen, wie zu diesem Zeitpunkt jemand alles wegräumt. Nächstes Ziel sollte dann der Sir Selwyn Selwyn Clarke Market werden. Hier hatten wir jedoch nicht mit der massiven Verzögerung der Rushhour gerechnet. Gefühlt stoßen die Kreisverkehre in Victoria zumindest zu dieser Uhrzeit an Ihre Grenzen, so dass wir für das erste Stück bereits knapp 1,5h brauchten. Die Tankanzeige unseres kleinen Flitzers wechselte während der zurückgelegten 10km von 50km Restreichweite auf — was bei Anja neben dem Stop und Go mit viel Hupen und den Kreisverkehr an den Nerven zehrte.

Glücklicherweise kamen wir, während wir uns Gedanken über Kanister und verstopfte enge Straßen machten an der langersehnten Tankstelle an und konnten uns zumindest von einer Sorge befreien. Da auch Jeza Ihren Unmut über die Situation kundtat, waren wir nach weiteren 45 Minuten froh nicht auf dem Markt, dafür aber wieder im Hotel zu sein. Der Abend und die Nacht waren für Jeza nicht ganz so schön, weshalb wir hoffen, dass sich unsere kleine Weltenbummlerin am kommenden Morgen entspannt und etwas „auftankt“.